Laue Videoqualität?
So wird’s wieder geiler

Du hast die komplexen Produkte und die spannenden Stories im Haus, aber deine Videos sind mausgrau und lau in der Qualität? Dir kann geholfen werden! Dank der Videotipps von Liza und mir. Von Hardware über Idee bis Umsetzung haben wir Praxistipps für dich, die dein Leben einfacher und deinen Content geiler machen.

Datum
29. Juli 2025
Autor
Nadine Amling
Lesezeit
2 Minuten
Zwei Hände halten eine alte Videokamera vor dunkelblauem Hintergrund, während bunte Pfeilelemente auf die Kamera deuten.

Konzeptlos knallt’s nie.
Auch nicht in 8k.

Du kannst dir die fetteste Kamera ans Bein schnallen und aus ‘nem brennenden Flugzeug springen. Wenn du nicht weißt, wohin du willst, landest du trotzdem im Content-Nirwana. Ein starkes Video braucht mehr als hübsche Bilder: Es braucht ein Ziel.

Willst du informieren, Menschen recruiten, ein Produkt launchen oder deine Markenbekanntheit stärken? Dann definiere das und stimme dein Video daraufhin ab. Zahlt der Sinn des Videos nicht auf dein übergeordnetes Business-Ziel ein, dann produzierst du leider für die Tonne.

Überlege dir außerdem, wen du erreichen willst und wo: LinkedIn ist nicht TikTok ist nicht dein Intranet. Denn Zielgruppe und Kanal bestimmen sehr stark, wie der Stil deines Videos sein muss. Schließlich willst du ja die richtigen Leute auch auf den passenden Kanälen ansprechen, um sie zu etwas zu bewegen.

Hast du die Punkte im Kopf als erledigt markiert? Glückwunsch! Jetzt stehen die Grundlagen – scrollen trotzdem alle Nutzer weiter und niemand guckt mehr als 5% deiner Clips? Dann fehlt dir bestimmt die nötige Storyline und vor allem die fesselnde Hook.

Anfüttern und abliefern –
Dein Video braucht Hook und Storyline

Film nicht ohne Plan los, sondern schreib dir vorher auf:

  • was du sagen willst,

  • was im Video zu sehen ist

  • und schau nach, ob ein roter Faden in der Story ist.

Ein Hook funktioniert nur, wenn er das Problem, Bedürfnis oder die Neugier deiner Zielgruppe triggert. Frag dich: Was beschäftigt sie gerade? Womit strugglen sie? Was wollen sie erreichen? Wenn du das knackig, provokant oder überraschend ansprichst, hast du sie.

Die Botschaft muss sitzen, die Struktur verständlich sein und am Ende braucht es im Idealfall einen Call-to-Action, der auch was auslöst. Sonst haben die Leute nur dein Video gesehen, um es gesehen zu haben. Rege sie zum Kommentieren an oder fordere sie auf, auf deine Website zu gehen. Wähle einen CTA, der zu deiner Story passt.

Was lernen wir daraus? Hardware ist nice, wird dir aber nicht die fehlende Konzeption retten.

Profi-Tipp: Storyboards

Mal dir vorher ein Bild vom Ergebnis. Ein Storyboard auf A4 gescribbelt ist eine super Grundlage, auf der du und deine Mistreiter*innen vor und hinter der Kamera ein gemeinsames Bild haben, was beim Dreh passieren soll.

Diese Hardware brauche ich für gute Videoproduktionen

Dein iPhone kann heute mehr als jede alte Spiegelreflexkamera von Mama und Papa, aber nur wenn du weißt, was du damit tust. Definiere selbst, wann du die Kamera für dein Unternehmen rausholst und wann mehr als ein Smartphone overengineered ist. Für schnelle Snippets oder den ehrlichen Look, der auf Social Media gang und gäbe ist, reicht das Smartphone völlig und genau das lieben Plattformen wie TikTok & Co. Authentizität über Hochglanz.

Willst du aber genau diesen Hochglanz-Look für deine Videos, dann darf es schon die große Kamera sein. Das sollte aber eine bewusste Entscheidung sein und gut umgehen solltest du mit dem Teil natürlich auch können.

Wichtig: Egal, womit du filmst: das Ding muss ruhig stehen. Kein Mensch hat Bock auf Wackel-Videos aus der Hüfte. Nimm bitte ein Stativ, Gimbal oder wenigstens eine stabile Unterlage. Oder jemand filmt mit einer ruhigen Hand. Aber ich meine eine so riiiiiichtig ruhige Hand, also wie ein Shaolin Mönch mit Ruhepuls von 40 oder weniger.

Greif im Zweifel immer zum Stativ, damit du hinterher keinen Puls von 180 hast, wenn du die Aufnahmen checkst.

Und check vorher die Basics: Auflösung, Bildformat, Speicherplatz. Nichts killt deinen Flow mehr als ein 4K-Video, das mittendrin abbricht, weil der Speicher voll ist. Technik ist das Werkzeug, macht dein Video aber nicht automatisch besser.

And the Oscar goes to…

Die beste Kamera, der cleanste Schnitt, der coolste Hook wäre alles für die Tonne, wenn die Person vor der Linse nervös ist, wie bei der Führerscheinprüfung. Setze auf Echtheit und Authentizität. Das klappt auch nicht direkt beim ersten Dreh, sondern das muss geübt werden. Sprich frei, schau in die Kamera, sei bei den Leuten und nicht bei deinem Skript. Menschen folgen Menschen, nicht Markenrobotern.

Bring Licht ins Dunkeln und in deine Bildgestaltung

Gutes Licht macht den Unterschied zwischen „Meh“ und „Wow“. Reicht Tageslicht? Ja, oft. Natürliches Licht ist immer am besten für einen authentischen Look. Aber wehe, du stehst vorm Fenster mit Sonne im Rücken. Dann bist du nur noch eine Schattenfigur und deine Zuschauer*innen können dich nicht sehen. Merke dir: Licht immer von vorn oder leicht seitlich. Lieber soft, als brutal überbelichtet.

Ausleuchten ist eine Wissenschaft für sich. Erst spiegelt sich das Licht in der Brille, dann wirft man zu viel Schatten… da kann viel nerven. Viel ausprobieren und testen ist hier das Stichwort. Vor allem, wenn du Ringlichter oder Softboxen benutzt, um einen dunklen Raum künstlich aufzuhellen. Und Ringlichter und Softboxen solltest du dir besorgen. Die sind wichtiger als eine 500 Euro teurere Kamera.

Natzes Shopping Guide

Du willst in Hardware investieren? Das ist unsere Liste der Prios:

  • Stativ und Smartphone Halterung

  • externes (Ansteck-) Mikrofon

  • externes Licht (erst Ringlicht, dann Softboxen)

  • ein Kurs zu Video und Beleuchtung

  • richtig dicke und teure digitale Spiegelreflexkamera

Setz deine Kolleg*innen und Produkte in Szene

Jetzt bist du im Video zwar gut ausgeleuchtet, aber dein Kopf ist halb abgeschnitten. Halte nicht einfach die Kamera drauf, sondern schau genau, was in deinem Bildausschnitt passiert. Räum am besten den Wäscheständer im Hintergrund weg. Bring dein Motiv ins Zentrum, achte auf Ruhe im Frame, und film von Augenhöhe oder leicht drüber. Niemand will ein Doppelkinn-Portrait aus der Froschperspektive. Dein Bild soll wirken und nicht ablenken. Klarer Fokus = klarere Message.

Schönes Bild, mieser Ton? Glückwunsch zum
Scroll-away!

Ton ist der heimliche Dealbreaker. Du kannst aussehen wie aus dem Werbespot geschnitten, aber wenn es rauscht, hallt oder dumpf klingt, sind die Leute schnell weg.

Mein Merksatz: Schlechter Ton killt Trommelfelle, von schlechtem Bild reißt keine Netzhaut.

Deshalb: Nutze ein externes Mikrofon und nicht das eingebaute Handy-Mikro. Wir nutzen für unsere Videos gern Ansteckmikrofone. Da kann sich die Person im Video frei im Raum bewegen und man hat immer einen klaren Ton.

Auch wichtig: Ruhe im Raum. Fenster zu, Tür zu, Kaffeemaschine aus. Kein Bock auf Baustellen-Feature im Hintergrund. Du brauchst ja nicht das rote Licht wie im Fernsehstudio aber den Kolleg*innen sagen, dass du im Konfi drehst und ein Post‑it an der Tür, können dir Nerven sparen.

Unser Tipp, den wir auch lernen mussten: mach vorher eine kurze Testaufnahme. Zwei Sekunden hören, ob alles passt, spart dir nachher Nerven und Nachdrehs. Guter Ton fällt nicht auf, schlechter sofort.

Musik kann Stimmung machen
oder alles killen

Dramatische Orchestermusik zum lockeren Office-Clip? Nope. Techno-Geballer unter dem Recruiting-Interview? Auch nicht. Wähle Musik und Soundeffekte, die zu Inhalt, Stimmung und Zielgruppe passen, sodass sie unterstützen und nicht stören. Kläre vorher unbedingt die Musikrechte, bevor YouTube oder Instagram dich wegen Urheberverstoß abstraft.

Lass die Sprecher*innen sprechen. Wenn man sie durch den Beat nicht mehr versteht, kannst du dir das Voice‑over auch sparen. Dreh den Beat (oder Swag?) nicht auf, sondern eher ab.

Der Videoschnitt ist wie Salz: zu wenig ist fad, zu viel macht’s ungenießbar

Dein Ziel in der Postproduktion sollte sein, einen Video‑Flow zu schaffen, der catcht und keine visuelle Achterbahnfahrt ist. Je nach Videotyp und Kanal können im Schnitt Unterschiede sein. Generell empfehlen wir: schneide zackig, aber mit Sinn. Alles, was langweilt oder doppelt gesagt wird: raus damit. Hart schneiden wirkt oft besser, als langsame Überblendungen oder Animationen. Textbanner, Grafiken oder Untertitel helfen, die Message im Video klarer zu machen. Diese sollten natürlich passend zum Branding sein.

Hochladen und hoffen?
Ist kein Plan.

Du hast gedreht, geschnitten und gefeilt. Jetzt einfach posten und fertig? Besser nicht. Der letzte Schritt entscheidet, ob dein Video wirklich ankommt oder einfach im Feed untergeht. Nochmal ein letzter Plattform-Check ist Pflicht: Seitenverhältnis, Untertitel, Vorschaubild – all das muss zum jeweiligen Kanal passen.

Vorher noch kurz durch die interne Runde: Wer muss drüber schauen? Gibt’s rechtliche Stolpersteine? Das klärst du lieber vor dem Post ab. Und dann kann’s auch schon raus oder vorgetimet werden!

In einem späteren Content-Review kann das Video nochmal aus dem Team durchleuchtet werden und Verbesserungen für das nächste Mal können aufgestellt werden. Genau das machen wir bei crowdmedia auch einmal im Monat und geben das auch unseren Kund*innen mit. Ein ehrlicher Rückblick ist mehr wert, als jedes Mal dieselben Fehler zu machen.

Die Tipps hier sind aus der Praxis und für deinen Start in die Videowelt gedacht. Wir haben schon vieles bei unseren Drehs probiert, manches verworfen und einiges gelernt. Wenn du daraus was mitnimmst: perfekt. Wenn du noch weitere Unterstützung oder einen Schulterblick brauchst, dann melde dich gerne bei uns!

Du möchtest unsere Tipps beim nächsten Dreh als Spickzettel an der Hand haben? Dann füll dieses Formular aus und wir mailen sie dir als PDF.

Nadine Amling

Achtung, hier kommt kreativer Content aus der Ideen-Backstube – heiß und fettig!

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