Vier starke Säulen für deine Social-Media-Strategie
Content gibt’s im Überfluss – Sichtbarkeit nicht. Und KI macht’s leichter, belanglos zu posten. Umso wichtiger, dass dein Content auffällt und was bringt. Du willst mehr als ein paar Likes? Dann wird’s Zeit, das Ganze strategisch sauber aufzusetzen. Ich zeig dir, welche Fragen du dir stellen solltest und wie du daraus eine Social-Media-Strategie baust, die wirkt.

Wie wird aus Social Media mehr als nur „mitmachen, weil alle es tun“?
Wie wird aus Social Media mehr als nur „mitmachen, weil alle es tun“? Die harte Wahrheit: Was viele Brand-Accounts gerade machen, ist Aktionismus. Jede Woche wird irgendwas gepostet, Hauptsache der Kanal ist „bespielt“.
Das Ergebnis? Noch mehr inhaltsleerer Content in einem Netz, das eh schon überquillt mit KI-Slob, Influencer-Posts und Marken, die alle irgendwas sagen, aber selten was Relevantes. Na, fühlst du dich ertappt?
Keine Sorge, ich will dir nicht den Spaß am Posten nehmen. Sondern zeigen, wie du mit dem, was du tust, noch mehr bewirken kannst. Hübsche Templates reichen nicht, wenn Social Media aufs Business einzahlen soll. Du brauchst eine klare Strategie und echtes Wissen aus deinem Unternehmen:
Was treibt eure Kund*innen wirklich um?
Welche Fragen landen täglich beim Kundenservice?
Was hört der Vertrieb draußen im Markt?
Genau solche Insights machen Content relevant, nicht laut. Spoiler: Du brauchst kein 80-seitiges Strategiepapier. Im Gegenteil: lieber 8 Seiten, die auf den Punkt sind und im Alltag wirklich genutzt werden.
In diesem Artikel zeige ich dir die vier Säulen
mit denen du deine Social-Media-Strategie klar und wirksam aufstellst.
Und ich erkläre dir, warum du unbedingt auch an Werbung für die Sichtbarkeit denken musst.
Warum überhaupt Strategie?
Der Anspruch der Social-Media-Nutzer*innen ist höher denn je – sie scrollen täglich durch hunderte Inhalte und entscheiden in Sekunden, was sie interessiert. Einfach nur Inhalte von A nach B zu kopieren, bringt nichts. Es geht um Content, der zu deinem Unternehmen, zur Zielgruppe und zum Kanal passt und einen echten Mehrwert liefert.
Die Basis für deine Strategie: Antworten auf diese vier zentrale Fragen.
Was wollen wir mit Social Media überhaupt erreichen?
Wen wollen wir ansprechen?
Welche Inhalte auf welchen Kanälen?
Wie organisieren wir Rollen, Freigaben und Prozesse, damit das Ganze auch läuft?
Und ja, manchmal fühlt sich das an wie die Sesamstraße: Wer nicht fragt, bleibt dumm.
Säule 1: Die Ziele und das „Warum“
Bevor du dir Gedanken über Formate, Hashtags oder Posting-Zeiten machst, klär erstmal: Was soll Social Media für dein Unternehmen leisten? Denn ganz ehrlich: Früher oder später steht jemand aus der Geschäftsführung an deinem Tisch und fragt: „Was hat uns der ganze Aufwand eigentlich gebracht?“ Und dann solltest du mehr liefern können als Likes und bunte Grafiken.
Social Media ist längst Teil des Marketing-Mix, aber Investitionen müssen begründet sein. Dafür brauchst du ein klares Verständnis eurer Business-Ziele und eine Social-Media-Strategie, die genau darauf einzahlt.
Wollt ihr Leads? Neue Mitarbeitende? Mehr Sichtbarkeit in einer bestimmten Zielgruppe? Dann braucht deine Strategie ein klares „Warum“. Erst wenn du verstehst, welche Herausforderungen euer Unternehmen hat, kannst du Social Media gezielt als Lösungsbaustein einsetzen.
Praxisbeispiel
Ein B2B-Unternehmen aus dem Tech-Bereich setzt sich das Ziel, neue Partnerunternehmen zu gewinnen. Statt für die Masse zu posten, wurde der Content passgenau auf den Mittelstand zugeschnitten.
Fachartikel auf LinkedIn, kurze Video-Statements von Entwickler*innen und ein klarer Call-to-Action führen potenzielle Partner direkt zum Beratungsgespräch.Nach sechs Monaten stehen 40 qualifizierte Leads auf der Liste, vier neue Partnerschaften sind abgeschlossen.
Das Vertriebsteam zieht ein klares Fazit: „Endlich Inhalte, mit denen wir arbeiten können.“
Noch ein Tipp:
Hast du wahrscheinlich schon mal gehört, gilt aber nach wie vor: Formuliere deine Ziele SMART: spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden. Große Ziele lassen sich besser in Etappen denken und kleine Erfolge sorgen für Rückenwind. Genau den brauchst du, wenn du intern Wirkung zeigen willst.
Säule 2: Die Zielgruppe kennen
Was bringt der schönste Content, wenn er komplett an deiner Zielgruppe vorbeigeht? Viele Marketing-Menschen machen den Fehler, Inhalte zu produzieren, die sie selbst gut finden: Aber das zählt nicht: Entscheidend ist, wer die Inhalte wirklich braucht und warum. Und da kommt das Persona-Konzept ins Spiel. Mit Persona beschreibst du deine typischen Kunden. Das hilft dir, dich in ihre Fragen und Anforderungen hinein zu denken.
Klar, demografische Infos wie Alter, Wohnort oder Beruf deiner Zielgruppe kannst du dir notfalls auch ergoogeln, der Vollständigkeit halber gehören sie zur Persona dazu.
Wirklich spannend wird’s aber bei den psychografischen Faktoren:
Was sind die Werte und Überzeugungen der Zielgruppe?
Welche Wünsche treiben sie an – privat oder beruflich?
Welche Herausforderungen beschäftigen sie im Alltag?
Was motiviert sie, was frustriert sie?
Genau das musst du verstehen und zwar besser als dein Wettbewerb. Dann erstellst du auch den relevanteren Content als dein Wettbewerb. Dafür brauchst du mehr als Tools und Daten: Du brauchst echte Einblicke. Und die bekommst du oft nicht am Schreibtisch, sondern im Gespräch mit den Menschen im Unternehmen, die nah dran sind, z. B. im:
Kundenservice (Welche Fragen tauchen ständig auf?)
Vertrieb (Was interessiert potenzielle Kund*innen wirklich?)
Produktteam (Was steckt technisch oder fachlich hinter dem Angebot?)
Praxisbeispiel Zielgruppen-Insights
In einem Unternehmen aus der Finanzbranche führte ein kurzer Austausch zwischen Marketing und Kundenservice zu einem echten Aha-Moment. Die Kolleg*innen an der Hotline berichteten, dass viele Kund*innen mit den neuen digitalen Services überfordert waren.
Aus dieser Info entstand eine einfache Tutorial-Reihe auf Social Media, die genau diese Stolpersteine adressierte. Das Ergebnis: deutlich weniger Support-Anfragen und messbar bessere Bewertungen im App Store.
Mein Fazit zu Persona und Zielgruppen:
Wer smart ist, holt sich genau dort seine Insights: direkt von den Menschen, die täglich mit der Zielgruppe sprechen. Mal ehrlich: Kennst du jedes Detail eurer Produkte aus dem Effeff? Die Kolleg*innen aus der Fachabteilung schon. Die kannst du nachts um drei anrufen, und die erzählen dir genau, wie’s läuft.
Als Marketingmensch musst du nicht alles wissen, aber du musst die richtigen Fragen stellen. Und die richtigen Leute aus deinem Unternehmen an einen Tisch holen. Damit du ‘nen geilen Job machen kannst.
Und wenn du gerade das Gefühl hast, du sitzt allein vorm Whiteboard und weißt nicht, wo du anfangen sollst: Meld dich gern. Ich helfe dir, die richtigen Fragen zu finden. Meld dich gern per Mail oder LinkedIn bei mir.
Säule 3: Themen und Inhalte zuerst, Kanal später
Bevor du darüber nachdenkst, wo du Inhalte veröffentlichst, solltest du dir klar machen, was du überhaupt erzählen willst und wie relevanter Content entsteht, weil du was zu sagen hast.
Startpunkt: Welche Geschichte willst du erzählen und warum ist sie für deine Zielgruppe relevant? Dann geht’s darum, die Story greifbar zu machen:
Wer erzählt sie? Unternehmen, Kund*in, jemand aus dem Team, Influencer*in?
Wie wird sie erzählt? Text, Bild, Video, Carousel, Tutorial, Interview?
Wo wird sie veröffentlicht? Instagram, LinkedIn, TikTok oder wo ganz anders?
Nicht jeder Kanal passt zu jeder Story und nicht jede Zielgruppe tickt gleich.
Praxisbeispiele: Kanal- und Content-Auswahl
Ein Unternehmen geht davon aus, dass die Zielgruppe vor allem auf Instagram unterwegs ist. Die Analyse zeigt: TikTok ist deutlich relevanter und bringt mehr Engagement.
Ein anderes Unternehmen verkauft erklärungsbedürftige Produkte: Tutorial-Videos und Carousel-Posts funktionieren deutlich besser als reine Bild-Posts.
Bonus‑Tipps für die Auswahl von Content & Kanal
Ein Content-Audit hilft dir, Überblick zu schaffen: Welche Themen habt ihr schon, was fehlt, welche Formate funktionieren? Apropos Content-Audit, da haben wir was für dich im Angebot. Details zu unserem kostenlosen Content-Check schicken wir dir gerne per Mail zu.
Ein Redaktionskalender sorgt für Struktur: Inhalte, Kanäle, Zuständigkeiten, damit hast du alles im Blick.
Und ja, manchmal entsteht Content auch direkt für einen bestimmten Kanal: Wenn du auf einen Trend aufspringst oder einen Aktionstag spielst. Auch das ist okay.
Wichtig bleibt diese Frage: Warum soll der Post ins Netz? Nur weil etwas trendet, heißt das nicht, dass es zu deiner Marke passt. Ohne Ziel und Einordnung wird aus Content schnell nur noch Algorithmus-Futter und ob das nachhaltig was bringt, ist dann Zufall.
Säule 4: Team & Prozesse organisieren
Social Media ist Teamarbeit, zumindest im Idealfall. In der Realität sieht’s oft anders aus. Der Begriff „eierlegende Wollmilchsau“ sagt dir was? Viele machen Social Media (zumindest eine Zeit lang) komplett allein und stemmen dabei nicht nur Ideen und Umsetzung, sondern auch den Spagat zwischen Kanälen, Plattformen und zig unterschiedlichen Formaten.
Kein Wunder, wenn’s da irgendwann klemmt. Umso wichtiger ist es, klare Strukturen zu schaffen, damit du nicht im Chaos versinkst, egal ob im Team oder solo.
Die Checkliste, die dir den Rücken freihält:
Wer ist wofür zuständig, oder: Was kannst und willst du selbst abdecken?
Welche Skills sind intern vorhanden?
Wo brauchst du externe Unterstützung (z. B. Freelancer*innen, Agentur für Bilder und Videos oder das Reporting)?
Welche Tools entlasten dich im Alltag?
Wie läuft der Freigabeprozess und wie früh muss er starten?
Wie misst du, ob das Ganze auch was bringt?
Praxisbeispiel Kampagnen
Eine starke Kampagnenidee war da, das Konzept stand, aber der Freigabeprozess zog sich über zwei Wochen. Ergebnis: Perfekte Inhalte, aber zu spät veröffentlicht.
Seitdem werden Freigaben frühzeitig eingeplant und alle Beteiligten direkt eingebunden.Ob allein oder im Team: Klare Abläufe sparen Zeit, Nerven und machen Social Media skalierbar.
Content-Kreislauf & KPI-Messung
Wenn die Abläufe stehen, reicht es nicht, einfach nur Inhalte zu posten. Hinter erfolgreichem Content steckt ein Kreislauf, der ständig weiterläuft: Konzeption → Produktion → Veröffentlichung → Analyse → Optimierung.
Das heißt: Du schaust dir an, was gut funktioniert und was nicht. Die Erkenntnisse daraus fließen direkt wieder in die nächsten Ideen ein. So wird dein Content Schritt für Schritt besser und bringt am Ende auch mehr. Und ganz ehrlich: Du musst nicht jedes Mal das Rad neu erfinden.
Die Themen, die für dein Unternehmen relevant sind – eure Produkte, euer Team, euer Angebot – ändern sich nicht täglich. Genau deshalb ist Evergreen-Content so wertvoll: Er spart Ressourcen, lässt sich mehrfach nutzen und kommt nachweislich bei deiner Community an. Auch Evergreen-Posts kannst du natürlich nach einer Weile auffrischen, weiterdenken oder anpassen auf Basis deiner Learnings. So bleibt dein Content aktuell, ohne dass du jedes Mal bei null anfängst.
Praxisbeispiel: Metriken und Optimierung
Zu Beginn werden oft nur Reichweite, Follower und Engagement gemessen. Klar, das ist am sichtbarsten.
Wenn auch Leads, Conversions und Sales-Kennzahlen erfasst werden, wird der Wertbeitrag greifbar.
Dann hast du echte Fakten, die jede Frage nach dem Sinn der Aktivitäten sofort klar beantworten: "Wir machen das, weil es was bringt."
Gib deinem Content die Bühne, die er verdient: Mit Werbeschaltung.
Organischer Content ist die Basis. Er zeigt, wofür eure Marke steht, wie ihr denkt, was ihr zu sagen habt. Aber: Die Plattformen sind voll. Rein organisch durchzudringen ist schwierig, selbst mit gutem Content. Deshalb gehört Paid Social mitgedacht.
Du brauchst kein riesiges Budget, aber gezielte Media-Einsätze helfen, Reichweite zu erhöhen, Zielgruppen präziser zu erreichen und die Produktionskosten deines Contents zu rechtfertigen. Gerade bei aufwändig produziertem Content wäre es schade, wenn ihn am Ende nur drei Leute sehen.
Noch eine harte Wahrheit: Mediabudget macht schlechten Content nicht besser; es macht ihn nur sichtbarer. Und da solltest du dich fragen, ob das im Sinne des Erfinders ist. Content, den niemand braucht, versteht oder sehen will, performt auch mit Budget nicht. Im schlimmsten Fall zahlst du sogar dafür, dass mehr Menschen abspringen oder deine Marke links liegen lassen.
Deshalb gilt: Paid funktioniert dann am besten, wenn der Inhalt auch organisch überzeugt.
Und ja, es gibt auch Formate, die ausschließlich für Paid gemacht sind, z. B. Conversion-Ads oder spezielle Retargeting-Inhalte. Die müssen nicht organisch laufen, aber sie müssen zum Ziel passen.
Praxisbeispiel: Paid & Organic Content
in einem Unternehmen arbeiteten das Organic- und das Paid‑Team nebeneinander, ohne echten Austausch. Die einen dachten in Posts und Community, die anderen in Ads und Klickzahlen.
Das Ergebnis: doppelter Content, wenig Abstimmung, kein klarer Auftritt nach außen. Erst als beide Teams zusammenarbeiteten, entstand eine Strategie, die Inhalte gezielt ausspielte, Synergien nutzte und Wirkung zeigte
Fazit: Strategie mit Leben füllen
Eine Strategie ist kein Einmal-und-fertig-Ding. Ein 80-seitiges PDF, das nach dem Kick‑off in der Schublade verstaubt, bringt dir im Jahresabschluss genau gar nichts. Wenn die Inhalte nicht mehr zu den Zielen passen, ist der Kurs längst aus dem Ruder. Heißt: Deine Strategie muss mitwachsen. Sie gehört regelmäßig auf den Prüfstand: anpassen, nachjustieren, mit neuen Insights füttern. Nur so bleibt sie wirksam.
Bitte merken und beherzigen: Meine Hausaufgaben für dich
Social Media kann Lead‑Motor oder Branding-Tool sein. Wenn die Ziele klar sind
F*ck Silos: Zielgruppen-Insights aus Kundenservice, Vertrieb oder Workshops sind pures Gold.
Die besten Aha-Momente kommen aus der Analyse,
guter Content entsteht nicht aus Annahmen.
Wenn du das beherzigst, dann steht die Basis für Content statt Krach.
Und in der praktischen Umsetzung denkst du bitte immer an diese Punkte:
dein Content hat Wiedererkennungswert (Bildsprache, Tonalität) für die Nutzer*innen
du planst Mediabudgets ein, damit dein cooler Content auch gesehen wird
du achtest auf klare Ziele und messbare Ergebnisse für jeden Beitrag, damit alle Beteiligten lernen und noch besseren Content produzieren
Du hast Fragen oder willst raus aus dem Social-Media-Aktionismus? Meld dich gern per Mail oder LinkedIn bei mir.
Ich schau gern unverbindlich auf deinen aktuellen Auftritt und gebe dir ein erstes Feedback, wie du strategisch mehr rausholen kannst. Ping mich an für Details zu unserem kostenlosen Content-Check.
