Google Analytics 4 – Google stellt Universal Analytics im Sommer 2023 ein

von am 17. März 2022 verfasst


Ab 1. Juli 2023 werden in Universal Analytics keine neuen Daten mehr in Standard-Properties verarbeitet. Sie können sich entsprechend vorbereiten, indem Sie eine Google Analytics 4-Property einrichten und rechtzeitig darauf umstellen.

So lautet die Information, die das Ende des aktuellen Google Universal Analytics (UA) eingeläutet. Was diese Ankündigung für Unternehmen bedeutet und was nun zu tun gilt, erfährst du im folgenden Artikel.

Was bedeutet die Ankündigung von Google?

Spätestens mit der kommunizierten Deadline müssen sich Unternehmen Gedanken zu ihrem Tracking machen. Um zukunftsfähig aufgestellt zu sein und keinen zwischenzeitlichen Datenverlust zu riskieren.

Es ist für Unternehmen nämlich nicht damit getan, einfach eine Google Analytics 4 Property parallel zum bestehenden UA einzurichten. Denn der Grundgedanke von Google Analytics 4 (GA4) ist fundamental anders und das bisherige Tracking 1:1 für GA4 umzustellen, ist nicht trivial – und nicht sinnvoll.

Die 5 wichtigsten Neuerungen in Google Analytics 4

Die Einführung von GA4 bringt viele Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger mit sich. Mit diesen Anpassungen reagiert Google auf die zunehmenden Veränderungen des Marktes und des Nutzer:innen-Verhaltens.

Die wichtigsten Neuerungen, die Google Analytics 4 mit sich bringt, habe ich im folgenden für dich zusammengefasst.

1. Der Fokus wird zukünftig mehr auf die Interaktionen der Nutzer:innen gerichtet

Grundsätzlich wurde Google Analytics 4 entwickelt, um als flexible und individuelle Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen in der Analyse-Welt zu dienen. Zu diesen Herausforderungen gehören Datenverlust durch Cookie-Consent, Anpassungen des Datenschutzes oder die Integration neuer Technologien.

Zukünftig werden dabei besonders die Interaktionen der Nutzer:innen im Vordergrund stehen. Dieser neue Ansatz sorgt dafür, dass sich das Arbeiten mit den Daten, aber auch die Erhebung dieser von Grund aus ändert.

Während sich in Universal Analytics noch vieles um Sitzungen & Seitenaufrufe drehte, denkt der neue Ansatz komplett in Ereignissen. Dies macht sich bereits im Set-Up bemerkbar, sodass einige Interaktionen der Nutzer:innen auch schon von GA4 direkt erhoben werden und entsprechend nicht mehr zwingend über den Google Tag Manager trackbar gemacht werden müssen. Zu diesen Ereignissen gehören beispielsweise Scrollvorgänge, Dateidownloads oder die integrierte Website-Suche.

Doch auch wenn GA4 einige Interaktionen standardmäßig erhebt, heißt dies nicht, dass auf die Nutzung des Google Tag Manager fortan verzichtet werden kann. Google Analytics 4 erhebt lediglich eine handvoll Ereignisse, welche allesamt eher zum Basis-Repertoire einer Website gehören.

Wer also darüber hinaus ein individuelles Ereignis-Tracking aufziehen möchte oder wem die standardisiert erhobenen Ereignisse nicht die gewünschten Informationen übermitteln, wird auch weiterhin auf die Nutzung des Google Tag Manager angewiesen sein.

Doch auch hier hat sich durch das Update und den veränderten Fokus auf mehr Individualität ein bisschen was geändert, was uns zu Punkt 2 bringt.

2. Individuelle statt vordefinierte Parameter

Wer sich mit Universal Analytics Events beschäftigt, wird die Begriffe Ereignis-Kategorie, -Aktion und -Label kennen. Dieser Ansatz ist mit Einführung von Google Analytics 4 jedoch weitestgehend Geschichte.

Fortan haben Unternehmen die Möglichkeit individuelle Parameter zu vergeben, um beim Thema Ereignis-Tracking noch mehr auf Individualität zu setzen. Dieser neue Ansatz ermöglicht Unternehmen weitaus mehr Informationen zu erfassen. Aktuell können pro Standard GA4 Property bis zu 25 Parameter mitgegeben und messbar gemacht werden.

Um also am Ende die richtigen Informationen zu senden und sich ein in sich stimmiges Gesamtkonstrukt aufzubauen, bedarf es zukünftig noch mehr Planung, um das Tracking optimal aufzusetzen.

3. Plattformübergreifendes Tracking – Zusammenführung von Website- & App-Daten

Einer der zentralen Aspekte bei der Entwicklung von Google Analytics 4 war, Nutzer:innen zukünftig noch besser plattformunabhängig erfassen zu können und eine Verzahnung zwischen den Tracking-Tools herzustellen. Mit GA4 ist es nun möglich, die Daten aus Website und App in einem Datenstream gemeinsam erfassen und auswerten zu können.

Für viele Unternehmen scheint diese Funktion auf den ersten Blick nicht sonderlich relevant zu sein, dennoch sind die Vorteile nicht von der Hand zu weisen, die diese Neuerung mit sich bringt. Durch die Zusammenfassung innerhalb eines Datenstreams lassen sich fortan Kund:innen-Daten plattformübergreifend auswerten und analysieren.

Dies bietet Unternehmen die Chance, die Customer-Journey noch besser zu verstehen und die daraus richtigen Maßnahmen abzuleiten.

4. Neue Benutzeroberfläche: Fokus auf individuelle Analysen statt auf vordefinierte Standard-Berichte

Google setzt mit GA4 auf deutlich mehr Individualität und geht damit auf die zunehmende Flexibilität des Marktes ein. Dies wirkt sich auch sehr auf die Benutzeroberfläche aus.

Während es in der Vorgängerversion noch zu fast jedem Merkmal einen eigenen Bericht zu finden gab, verzichtet die neue Version des Tools überwiegend auf Standard-Berichte. Es sind zwar auch weiterhin unterschiedliche vordefinierte Berichte integriert, ob sich diese jedoch dafür eignen, eine fundierte Analyse der bestehenden Maßnahmen zu liefern, kann durchaus angezweifelt werden.

Durch das stark abgespeckte Overlay versucht das Tool den Fokus auf benutzerdefinierte Berichte zu lenken. Gerade aufgrund dieser Prämisse ist es unerlässlich, sich noch mehr mit den Themen Dashboards und Datenvisualisierung auseinander zu setzen.

Doch nicht nur das Overlay hat sich im Vergleich zum Vorgänger verändert, auch haben sich viele Kennzahlen verändert. Einige von ihnen werden dabei sogar gar nicht mehr erhoben, denn auch hier setzt Google fortan auf mehr Individualität und möchte so, das Erheben von nicht relevanten Daten vermeiden.

Sich fortan bereits im Vorwege zu fragen, welche Kennzahlen relevant sind und erhoben werden müssen, wird demnach noch wichtiger, als es bereits jetzt schon der Fall sein sollte.

5. Maschinelles Lernen und Prognosen

Eine weitere zentrale Neuerunge von Google Analytics 4 ist die zunehmende Integration maschinellen Lernens.

Damit reagiert Google auf den verstärkten Datenverlust, der auf Grund des Cookie Consents oder weiteren Hürden im Trackings in den letzten Jahren spürbar gewachsen ist.

Mit Hilfe des maschinellen Lernens sollen zukünftig noch bessere Vorhersagen des Kundenverhaltens getroffen oder Datenverlust mit Hilfe von Prognosen ausgeglichen werden. Dafür nutzt Google Analytics 4 die bereits bestehenden und gesammelten Daten, um daraus Trends ableiten zu können. Auf diese Weise ist es für Unternehmen möglich, zukünftige Entwicklungen besser prognostizieren und vorausschauend planen zu können.

Damit Google Prognosen anfertigen kann, sind jedoch bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, wie beispielsweise eine Mindestanzahl an wiederkehrenden Nutzer:innen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes.

Wie müssen sich Unternehmen auf Google Analytics 4 vorbereiten?

Unternehmen müssen die Umstellung als Chance wahrnehmen, ihre Tracking-Infrastruktur zu hinterfragen und sich vor allem genügend Zeit einplanen, um die Umstellung vorzubereiten.

Denn die Umstellung bringt auf jeden Fall mit sich, dass auch bestehende Reportings und Auswertungen hinterfragt werden müssen.

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Online-Marketing

Durch sein Marketingstudium konnte Nils bereits ein breites Fachwissen in diversen Bereichen des Marketings ansammeln. Den Schwerpunkt seines Studiums setzte er dabei auf die Themen Online- und Social-Media-Marketing – vorrangig aus der datengetriebenen Sicht. Bei uns beschäftigt er sich mit der Aufbereitung, Visualisierung und Deutung von Zahlen und hat dabei stets das große Ganze im Blick.

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